11/02/2019

Wald


Ich habe
dein Rauschen genommen,
du Wald,
mit meinen uralten
Ängsten verbunden.
Frei leg ich
auf all meine Wunden
die Kühle.
Dein Omen
rührt an mein Herz,
lässt mich
die Stille kennen,
die man nur hört,
wenn das Menschliche
schweigt
und das Göttliche
allen Seins
uns betört.

© Lisa Nicolis
 
 
Herbstbild

Wie ist die Luft
zum Atmen süß,
die Sonne
schleiherwolkig mild.
Der Wald,
den ich
wie’n Wunder grüß,
wiegt sich im Windhauch
laut und wild.

All seine Blätter
wirbeln hin,
wo sie der Herbst
zur Ruhe legt.
Und mitten
in dem Reigen bin
ich herbstdurchdrungen
tief bewegt.

© Lisa Nicolis
 
Diese Gedichte habe ich im Krankenhaus geschrieben, als ich nach vielen Jahren meine Ängste
kurz überwindenkonnte und mich paar Schritte in den Wald hinein zu gehen wagte.
So ein Gefühl zum Ausdruck zu bringen, verdiente Worte, die noch nie ein Mensch gesprochen
oder geschrieben hatte. Ich kleide diese Gefühle nur in abgedroschene Laute.

10/03/2019

Lass uns träumen

Lass uns träumen,
dass unsre Herzenstöne
transparentes Flügelschlagen
wären,
ein Hauch im Sonnenwind,
der sich
als Sternenstaub
auf Nebelpfade
der Milchstrasse
begibt,
ganz weit entfernt…
und erdbefreit… 

Lis© Nicolis

8/31/2019

Mein Garten

Schaut mal in den Garten rein,
ist das nicht so herrlich fein?
Sieghilds Blätter werden bunter,
Helgas Igel kuschelt drunter,
Karins Fuchsien liebkosen
Willis herbstgeküsste Rosen.

©Lisa Nicolis